Osterlager Achmer 2018

Im Rheinland sagt man, wenn etwas mehr als zweimal in Folge gemacht wird, dann ist es eine Tradition. So sind wir die Osterferien 2018 traditionell nach Achmer in der norddeutschen Tiefebene gefahren. Vom 29. März bis zum 7. April waren wir mit 25 Segelfliegern und Segelfliegerinnen zu Gast beim Osnabrücker Verein für Luftsport, kurz OVfL. 

Der erste Flugtag begann mit einem schönen Karfreitagsfrühstück zusammen mit den Fliegerkollegen aus Achmer. Danach ging es ans Aufrüsten der Flugzeuge und die Einweisungsstarts, um die Gegebenheiten des Flugplatzes kennenzulernen. Neben diesen wurden zusätzlich noch Überprüfungsflüge gemacht, wovon jeder Pilot mindestens zwei Stück zum Beginn der Saison absolvieren muss. Diese notwendigen Flüge nahmen den ganzen Tag in Anspruch, sodass nicht zum Vorschein kam, wie bescheiden das Wetter an diesem Tag war. Den Tag ließen wir anschließend bei einem Bier und einem Film im Vereinsheim ausklingen. 

Der nächste Tag sah schon viel vielversprechender aus. Der Wetterbericht kündigte mäßige bis gute Thermik und eine Basis von 800 Metern bis 1000 Metern an. Thermik sind schlauchförmige Aufwinde, die von Segelfliegern genutzt werden, um Höhe zu gewinnen. Deswegen ist diese essenziell für uns. Wie vorhergesagt konnte man am Vormittag eine mittleres Steigen von 2 Meter pro Sekunde antreffen, und sich damit gut in der Luft halten. Manche unserer Fliegerkollegen gingen anschließend Überland und erkundeten die Umgegend, wie zum Beispiel Osnabrück oder Bohmte. Zum späten Nachmittag schloss sich die Wolkendecke und ein frischer Wind zog auf, der uns auch die nächste Woche nicht erspart bleiben sollte. Zum Abend hin fiel dann zum ersten Mal im Lager das Wort „Erdbeerbecher“. Gemeint ist der Eisbecher mit Erdbeeren der Eisdiele in Bramsche, welcher mittlerweile ebenfalls eine Art Tradition geworden ist. Im Bezug auf Erdbeereis fiel dann das erste Mal der Begriff des Bibergeils, einem natürlichen Produkt des Bibers, welches als natürliches Aroma in verschiedenen Lebensmitteln Gebrauch findet. Es brach eine Diskussion aus, welche dafür sorgte, dass Bibergeil uns den Rest des Lagers begleitete. Egal ob man Erdbeermarmelade oder sein Vanilleeis genoss, irgendeine Person sprach das enthaltene Bibergeil an. Zusammen mit Bibergeil und sehr guter Stimmung ging es dann am Abend an das Osterfeuer, das wie immer von den Achmeranern organisiert wurde. Mit Svens hervorragenden Kartoffelsalat und einem leckeren Steak standen wir dann um das Feuer herum, um uns, bei Außentemperaturen von gefühlt 5 Grad, aufzuwärmen und den Abend zu genießen. 

Als man am nächsten Morgen aufwachte und den letzten Schauer Schneeregen vorbeiziehen sah, freute man sich auf eine warme Dusche. Umso größer war die Verzweiflung, als diese erhoffte zu einer unverhofften kalten Dusche wurde. Aber dafür genossen alle zusammen den warmen Kaffee beim gemeinsamen Frühstück.

Als es dann an das Vorbereiten des Flugbetriebs ging, sprich Flugzeuge aufbauen, Startstelle vorbereiten und Winde betriebsbereit machen, merkte man schnell, dass der Sonntag kein so schöner Tag werden würde. Bedeckter Himmel, oder auf Fliegerisch 8/8 Cumulus in 400 – 500 Metern und Wind mit Böen von bis zu 38 km/h sorgten dafür, dass jeder Flug eine besondere Herausforderung wurden. Allerdings gute Bedingungen für die Flugschüler, auch Schöler genannt, ihre Fähigkeiten zu erproben und zu verbessern. 

Am darauffolgenden Montag stellte die gesamte Truppe leider fest, dass das Wetter sich in der letzten Woche des Lagers nicht wesentlich verändern würde. Besonders bei den Scheininhabern löste diese Tatsache ein bisschen Frustration aus, was dazu führte, dass die Lust bei manchen Leuten zu sinken schien. Dafür bekamen manch andere immer mehr Lust und Spaß daran, bei solchen Seitenwindgeschwindigkeiten ihr fliegerisches Können zu verbessern oder aufzufrischen. Am Nachmittag kamen dann Andreas und Gerd mit dem vereinseigenen Motorsegler von Hangelar nach Achmer geflogen, und zudem Jonas, Jürgen und Guido mit den restlichen Fliegern im Schlepptau in die norddeutsche Tiefebene. So war unser geplanter Flugzeugpark,  bestehend aus einer ASK21, DG1000S, ASW19b, LS4b, Ka6 CR, Astir CS und einer HK 36 Super Dimona, vor Ort.

Ähnlich gestalteten wir die restlichen Tage. Am Mittwoch drehten Jonas, Florian und Kian eine große Runde mit dem Motorsegler. Sie konnten so einen weiteren Punkt, nämlich die Einweisung in die Navigation während des Fluges, in ihrer Ausbildung absolvieren. 

Sehr zufrieden waren alle, als das Lager dann am Samstag für alle endete. Rainer, Markus, Florian, Jürgen, Jonas, Andreas, Markus, Sven, Wilfried, Jürgen, Uwe, Inis, Guido, Andreas, Hannah, Ralf, Julian, Gerd, Laura, Lukas, Oliver und Kian hatten großen Spaß und freuen sich auf die junge Saison 2018.