Sommerlager 2020 Pirna

Für zwanzig Segelfliegerinnen und Segelfliegern ging es diesen Sommer in die schöne Sächsische Schweiz nach Pirna bei Dresden. Vom 12. Juli bis zum 25. Juli waren wir mit 6 Vereinsflugzeugen des LSV-BRS beim Aeroclub Pirna zu Besuch.

Der Flugplatz:

Der Sonderlandeplatz Pirna befindet sich ca. 15 km östlich von Dresden und ca. 2 km nordwestlich des Pirnaer Stadtzentrums. Der Flugplatz besitzt eine 900m lange Grasbahn. Angesiedelt ist der Aeroclub Pirna dort mit ca. 170 Mitgliedern. Entstanden ist der Flugplatz nach dem zweiten Weltkrieg, als Flugsportenthusiasten auf der Suche nach einem geeigneten Gelände waren.

Niedrige Bodenwertzahlen machten das Gelände des heutigen Flugplatzes auf sich aufmerksam.

So konnte 1958 der erste Start durchgeführt werden und 1975 dann die Fertigstellung des Flugplatzes. Betreiber war damals die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) der DDR. Durch Fluchten aus der DDR wurden jedoch viele grenznahe Flugplätze geschlossen und es kam nur noch der militärische Nutzen in den Vordergrund. Erst nach der Wende kam die Unabhängigkeit und somit die Gründung des Aeroclub Pirna.

Aktivitäten:

Angekommen, mussten wir uns erst mal entscheiden, wohin wir unsere Zelte aufbauen sollten. Auswählen konnten wir zwischen einem Platz mit Bodenwespen oder einem kleinen Wäldchen mit Ameisen neben einer Staatsstraße. Dadurch musste man sich entscheiden, ob man das Risiko eingeht eventuell gestochen zu werden oder ein paar Ameisen im Zelt zu haben und dabei morgens von der Staatsstraße geweckt zu werden.

Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut haben, konnten wir erste Bekanntschaft mit den Ortsansässigen Piloten machen, die gerade dabei waren, ein Segelflugzeug abzurüsten. Jedoch hatten sie Probleme damit das Höhenleitwerk abzumontieren. Guido aber konnte helfen und hat dieses mit wenigen Handgriffen abmontiert. Den Tag ließen wir in einer Gaststätte in der schönen Pirnaer Altstadt ausklingen.

Der nächste Morgen begann mit einem Frühstück und anschließendem aufrüsten der Flugzeuge. Jeder von uns bekam einen Einweisungsstart, um die örtlichen Gegebenheiten kennenzulernen. Dabei haben wir das erste Mal Bekanntschaft mit der Pirnaer Elektrowinde gemacht. Eine neue Erfahrung, denn plötzlich kamen Begriffe wie ,,Deka Newton“ (daN) auf, denn diese Winde hat die Besonderheit nach vorgegebener daN-Zahl zu schleppen, die vom Gewicht des Flugzeuges abhängig ist.

Im Enddefekt schleppt diese aber ähnlich wie unsere Gas-Winde. Im Laufe des Tages stießen einige von der Airbus HFB – Fluggemeinschaft hinzu. Beheimatet sind sie in Wenzendorf einem kleinen Dorf nahe Hamburg. Also lernte man sich kennen und verbrachte so mit den netten Hamburgern zusammen die zwei Wochen am Platz.

Die Tage waren vom Wetter her sehr abwechslungsreich. An einigen Tagen hatten wir sehr gute Wetterlagen, wodurch einige von den Scheininhabern die Gelegenheit hatten, die schöne Landschaft der sächsischen Schweiz und das Elbsandsteingebirge zu erkunden. Sehr lange Flüge waren möglich und einige von uns blieben bis zu sechs Stunden in der Luft.

Die Flugschüler kamen aber auch nicht zu kurz. Diese waren es von Hangelar gewohnt ein Luftraumdeckel von 760m über sich zu haben, wodurch sie nur bei Freigaben bis 1060m aufsteigen durften. In Pirna jedoch hat man einen fast unbegrenzten Luftraum und somit die Möglichkeit bis zu 2300m hoch zu fliegen.

So haben die Flugschüler dies auch ausgenutzt und erste Erfahrungen mit solchen Höhen gemacht. Dadurch waren ohne häufige Thermiksuche sehr lange Flüge auch für Flugschüler möglich. Einige Tage zeigten sich jedoch nicht von der besten Seite. Man konnte zwar durchgehend jeden Tag fliegen, was bei einem Fluglager normalerweise recht ungewöhnlich ist. Jedoch kam es zu sehr starkem Regen, der dazu führte, dass man den Flugbetrieb entweder abbrechen oder pausieren musste. So ein Regen hat auch schnell dazu geführt, dass der Platz unter Wasser stand. Zu unserem Glück jedoch hielten unsere Zelte und so verbrachte man einen Tag mit ,,Gammeln im Objekt“. So nannten die ortsansässigen Piloten das Abwarten eines Schauers oder Gewitters im ,,Objekt“ bei uns auch ,,Clubheim“ genannt.

Bei schlechtem Wetter nutzte man aber auch die Gelegenheit in die Innenstadt zu einem obligatorischen Erdbeerbecher zu fahren. Anschließend verbrachte man die Abende mit Abendessen geliefert von einem örtlichen Metzger oder beim gemeinsamen Grillen mit einem Steak und Svens hervorragendem Kartoffelsalat. Nach dem Abendessen kamen aber schon einige Mitglieder des Aeroclub Pirna und warfen das Wort ,,Flunky Ball“ in die Runde. So spielten wir mit viel Engagement gegen bzw. mit den Hamburgern gegen die Mitglieder des Aeroclub Pirna. Den letzten Abend verbrachten wir noch einmal zusammen in einer Pirnaer Gaststätte.

 

Fazit:

 

Ein erfolgreiches Fluglager ging leider zu Ende. Andreas, Eric, Ivan, Guido, Florian, Gerd, Janusz, Wilfried, Markus, Jürgen, Hannah, Sven, Uwe, Matthias, Sebastian, Jonas, Thomas, Marcel und Gerhard hatten riesigen Spaß. Sowie die Flugschüler als auch die Scheininhaber konnten viel aus dem Fluglager mitnehmen und hatten die Gelegenheit viel Flugerfahrung zu sammeln. Somit freuen wir uns Pirna eventuell ein weiteres Mal zu besuchen.

 

Flugzeuge:

– DG1000 (B4)

– ASK 21 (B5)

– ASW 19 ,,Roisdorf“ (B9)

– Astir CS ,,Grobert“ (B1)

– LS4a (4A)

– Ka 6 CR (B6)

– Uwes ASW 19 ,,4 Bier“ (4B)

 

Besuch in Achmer

Unsere Urlaubsplanungen waren dieses Jahr durch Corona hinfällig geworden. Markus und ich standen vor der Frage, ob wir noch einige Tage Urlaub machen wollten. Wir kamen auf die Idee, Joachim Jeska (Vorsitzender des Osnabrücker Vereins für Luftfahrt) zu fragen, ob eine kurzfristige Teilnahme mit unserer Libelle (RuM) am Vereinslager Ende Juli willkommen wäre.

So fuhren wir diesmal im Sommer gen Norden. Plan: Einer fliegt, der andere bespaßt Tochter und Großeltern. In Achmer trafen wir auf eine sehr herzliche Truppe. Besonders nett war das Wiedersehen mit Christian und Robert, die wir noch aus unserer aktiven Zeit in Achmer kennen. So kamen trotz norddeutschen Schietwetter einige Revival-Flüge zusammen. Beim Auffrischen der gemeinsamen Erinnerungen stellten wir dann fest, dass wir nun wohl doch zur Garde der „alten Säcke“ gehören.

An den ersten vier Tagen waren wir um jede Minute Flugzeit froh, die wir mit unserer Libelle der bockigen und schwachen Thermik abringen konnten. Am ersten Tag durfte ich sogar die Klappenkästen entwässern. Trotzdem haben wir schon hier das Fliegen in der alten Heimat sehr genossen.

An den letzten beiden Tagen wurde das Wetter deutlich besser. Nach dem Durchzug einer großflächigen Abschirmung konnte ich um 14 Uhr starten. Unsere Libelle wurde zunächst ganz schön vom Wind gebeutelt. Nach oben wurde es besser. Es entwickelten sich Wolkenstraßen in West – Ost – Richtung in 1000 Meter Höhe, später ansteigend bis auf 1500 Meter. So konnte ich in aller Ruhe Stadt und Landkreis erfliegen und betrachten.

Markus ist dies am letzten Tag auch noch gelungen. Er startete auch spät um 15 Uhr, um dann bei schwacher Bewölkung in 1200 Meter Höhe noch ausgiebig fliegen zu können. So fand unser Abstecher nach Niedersachsen noch fliegerisch ein positives Ende.